Diese kostenlose öffentlich-private Grundschule „Savannah School“ mit 6 Schulstufen wurde vor mehr als 10 Jahren von Hussein Salia durch privates Engagement und damalige kurzfristige finanzielle Unterstützung der Regierung gegründet. Sie befindet sich auf dem Privatgrund von Hussein, wo er mit seiner 6-köpfigen Familie sowie zusätzlich bis zu 5 weiteren Waisen- bzw. Pflegekindern wohnt.
Larabanga liegt 650 km nördlich der Hauptstadt Accra in einer infrastrukturell sehr benachteiligten Region, in der Savanne, direkt vor den Toren des Mole Nationalparks. Da in Ghana zwar Schulpflicht herrscht, diese in der Praxis aber besonders in abgelegenen armen Regionen nach wie vor nur zum Teil umgesetzt bzw. überprüft wird – schon allein aus dem Grund, dass Kinder dieser Regionen weder Geburtsurkunde besitzen, noch amtlich registriert sind – war es Hussein, der selbst über gute Bildung verfügt, ein großes Anliegen, sämtlichen Kindern aus der Umgebung einen kostenlosen und regelmäßigen Schulbesuch zu ermöglichen, damit vor allem der Anteil der Analphabeten reduziert, den Kindern die englische Sprache bereits früh beigebracht wird und somit ihre Chancen, aber auch die Entwicklungschancen für ihr Land, verbessert werden. Es ist ihm im Laufe der Jahre gelungen, einen Großteil der Familien der Gegend zu sensibilisieren und für den Schulbesuch ihrer Kinder zu gewinnen. Somit besuchen jährlich ca. 350 Kinder die Savannah School in Larabanga. Leider wurden nach Regierungswechsel die finanziellen Förderungen gestoppt und Hussein Salia muss seitdem für sämtliche Kosten, Lehrergehälter, Schulmaterialien, Erhaltung der Schulgebäude… selbst aufkommen, was verständlicherweise unmöglich allein finanzierbar ist. Demzufolge konnte er nur mehr 3 Lehrer für 6 Klassen beschäftigen, für die Erhaltung der Schule, sowie für Schulmaterialien war so gut wie kein Geld vorhanden, würde er nicht durch Spenden und sporadische Volunteers (freiwilligen Helfern) unterstützt.
Hussein betreibt neben der Schule ein kleines Guesthouse, die „Savannah Lodge“, mit 5 einfachen Rundhütten aus Lehm, und neuerdings eines klimatisierten Guesthouses mit 2 Zimmern mit Bad und WC, sowie eine kleine „Bar“, in der Getränke an Gäste ausgeschenkt werden. Seine Frau Baillahu näht Taschen und Kleidung und stellt selbst Sheabutter (eine hochwertige Körperbutter aus Sheanuts) her. Hiermit verdient die Familie das Geld für ihren Lebensunterhalt und die Betreibung der Schule.
Es ist auch mittlerweile durch zahlreiche Spenden gelungen, noch weitere Lehrer für die Schule anzustellen, damit jede Schulstufe von einem eigenen Lehrer unterrichtet werden kann.
Nachdem das alte Schulgebäude einzustürzen drohte, haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, mit Hilfe von Spenden ein neues zu errichten…
Anja Reiss und Max Klamminger stießen durch private Kontakte auf dieses Schulprojekt in Larabanga und verbrachten von November 2016 bis April 2017 ein halbes Jahr bei der Familie des Schulleiters Hussein Salia, um hier freiwillige soziale Arbeit zu leisten. Sie unterstützten die Lehrer in der Schule, übernahmen dabei aufgrund Lehrermangels für die ersten Monate eine eigene Klasse. Je mehr Einblick die beiden hatten und je integrierter und verbundener sie sich mit der Familie bzw. den vielen Kindern fühlten, umso mehr fielen ihnen konkrete Notstände ins Auge und umso mehr Gedanken machten sie sich, wo konkret Hilfe anzusetzen bzw. vordergründig notwendig wäre. Und da eines der beiden Schulgebäude (ein einfacher Lehmbau) höchst einsturzgefährdet war, die Wände bereits rausbrachen und klar war, dieses Gebäude würde die nächste Regenzeit (im Frühsommer) nicht mehr überstehen, wuchs die Idee zu einem konkreten Plan. Anja und Max riefen kurzerhand eine bewegende Spendenaktion im Familien- und Freundeskreis ins Leben, sodass innerhalb kürzester Zeit feststand, das Projekt lässt sich tatsächlich mit Spendengeldern umsetzen und es kann vor Ort sofort mit dem Bau eines neuen Schulhauses begonnen werden.
Wir begannen im Jänner 2017 eine Spendenaktion ins Leben zu rufen. Nach kurzer Zeit konnten wir dann mit unserem Projekt starten…
Gemeinsam mit Hussein Salia wurden Pläne erstellt, Preise erhoben, Fachkräfte vor Ort gesucht und Mitarbeiter aus der Gemeinde angeworben. Durch die tatkräftige Unterstützung von vielen weiteren Spendern waren nach ca. 2 Monaten zur großen Freude aller die geschätzten Kosten von € 10.000,-- tatsächlich gedeckt und auch das Inventar mit Schulbänken dadurch gesichert. Max und Anja leisteten dabei vor Ort sämtliche Koordinationsarbeiten, kontrollierten die finanziellen Ausgaben und halfen, wo es ging, auch beim Bau tatkräftig mit. So trieben sie die Baufortschritte auch zügig voran, war doch das Ziel, die Schule noch vor ihrer Abreise im April 2017 fertigzustellen.